Das Newspaper-Syndrom

Schon mal etwas vom ,,Newspaper- Syndrom“ gehört? Hierbei handelt es sich nicht um einen publizistischen Fachausdruck, sondern einen medizinischen. Um es genau zu nehmen, einen aus der Darmbzw. Endarmheilkunde, der Proktologle.

Was sich nun dahinter verbirgt ist für die Betroffenen recht folgenschwer. Trotzdem Beschwerden im Darm- und Analbereich quälend und belastend sind, und weitaus mehr Menschen davon betroffen sind als bekannt, sind diese Erkrankungen häufig ein totgeschwiegenes Tabu-Thema; mit falschem Schamgefühl und Angst vor Peinlichkeiten besetzt. Probleme werden in der Regel zu lange stillschweigend ertragen.

Und lange Zeit dauert es auch, bis das ,,Newspaper-Syndrom“ sich manifestiert. Die „Zeitungskrankheit“ betrifft fast ausschließlich das männliche Geschlecht. Und dafür gibt es einen Grund: Kennen Sie das auch? Ihr Mann zieht sich bewaffnet mit einem Stapel Zeitungen oder Comics stundenlang auf die Toilette zurück – „oftmals nur um seine Ruhe zu haben“, konstatiert der Spezialist, Dr. Stefan Kaiser, Facharzt für Chirurgie und Proktologe, aus der täglichen Praxis. Durch die zeitintensive Sitzung, wird natürliches Stuhlverhalten einfach abtrainiert.

„Frauen“ berichtet Kaiser, „haben ein wesentlich gesunderes und körpergerechteres Entleerungsverhalten. Männer provozieren das Pressgefühl ohne jedweden Anreiz. Dazu erzeugt die sitzende Haltung einen ständigen Druck auf den Beckenboden. Erst nach Jahren kommt es zu ersten Beschwerden, die gerne lange verdrängt und totgeschwiegen werden. Die Folgen: Schließmuskelschwäche des Enddarms (Inkontinenz) und Hämorroiden – im schlimmsten Fall eine Operation.

Dr. Stefan Kaiser an der Ummelner Straße ist niedergelassener Mediziner, der sowohl ambulante Eingriffe in der Teuto-Klinik ermöglicht, als auch in der Region einzig anerkannte Beratungsstelle der Gesellschaft für Inkontinenzhilfe. Die Messung des Analkanals und die Schließmuskeldruckmessung mittels Sonde erlauben eine eindeutige und schnelle Diagnose und „sind absolut schmerzfrei‘ verspricht Kaiser. Der Chirurg erwarb seinen Facharzt in Berlin und verbrachte mehrere Jahre im Ausland, davon allein sechs in Tokio. Die Proktologie entwickelte sich von Anbeginn seiner Studien zu seinem beruflichen Schwerpunkt. Die letzten Jahre praktizierte Kaiser in einer renommierten Spezialklinik, bevor er sich in Bielefeld-Ummeln niederließ.

Da die Kassen seit Neuestem die Darmkrebsvorsorge ab dem 55. Lebensjahr übernehmen, rät der Kassenarzt allen Betroffenen die ihnen zustehende Darmspiegelung zur Schleimhautkontrolle auf Veränderungen unbedingt wahrzunehmen, um schwere Spätfolgen durch Ignoranz zu vermeiden. „Das können Darmausstülpungen (Divertikel) sein, die zu entzündlichen Prozessen führen oder auch Polypen, Darmkrebs und Hämorroiden.“

„Die meisten meiner Patienten werden von Hämorroiden gequält – eine stationäre Entfernung durch Operation ist meist mit Vollnarkose und dreiwöchiger Arbeitsunfähigkeit verbunden. Mit einer neuartigen, ambulanten Technik, der Stapler-Methode ist es mir möglich, schmerzarm und ambulant zu operieren. Der Heilungsprozess ist deutlich verkürzt. Da der Darm für Wohlbefinden und Gesundheit eines der wichtigsten Organe darstellt, rät Dr. Stefan Kaiser, auch die geringsten Auffälligkeiten vom Fachmann sofort abklären zu lassen. Und die Zeitungen sollten Sie besser heute als morgen aus ihrem Badezimmer verbannen – egal, was ihr Mann davon hält.